jazzkeller 69 e.V. Archiv


27.10.2006 - Einlass: 21:00:00 Beginn: 21:30:00
Aufsturz - Oranienburger Strasse 67-68, 10117

Dok Wallach - Musik von Charles Mingus

Dok Wallach - Michael Thieke - Bassklarinette
Dok Wallach - Johannes Fink - Bass
Dok Wallach - Daniel Erdmann - Tenorsaxophon
Dok Wallach - Heinrich Köbberling - Schlagzeug

Das Berliner Quartett läßt die Musik von Charles Mingus in variablen bestens ausgehörten Arrangements faszinierend lebendig werden. Das suitenartige von Mingus´Kompositionen, der Szenenwechsel von Thematik und Ausdrucksgehalt wurde vom ersten bis zum letzten Takt auf den Punkt gebracht. Sicher gab es auch ausgedehnte Soli, die Technik und Feeling jedes einzelnen Musikers traumhaft zur Geltung kommen ließen, aber das besondere des Dok-Wallach-Jazz waren die Kollektivimprovisationen. Manchmal streng modal ausgelegt, dann wieder auf tonale Zentren bezogen oder sich hart an der Grenze zum free bewegend, bildeten sie ein fesselndes musikalisches Mosaik, dem sich auch Freunde des traditionelleren Genres kaum entziehen konnten. ~ [ Fuldaer Zeitung ]

Ich bin Drei … Der Mann, der beobachtet und wartet. Der Man, der angreift, weil er Angst hat. Und der Mann, der vertraut und lieben will und sich dabei jedes Mal betrogen wieder findet. Mingus eins, zwei, drei. Und wahrscheinlich nocheinige Nummern mehr. Die Selbstbeschreibung aus der Autobiographie von Charles Mingus sagt bereits Wesentlches über seine Musik. Mal weich, mal aggressiv, mal schreiend vor Liebe, expressiv, humorvoll, mal komplex, mal einfach, immer energiegeladen, ist diese Musik wie der Mann der sie geschaffen hat. Mingus ist im Blues verwurzelt, aber offen gewesen für neue Möglichkeiten sich musikalisch auszudrücken. So finden sich in seinen Kompositionen Elemente von modaler Musik, Neuer Musik, freier Improvisation und vielen anderen musikalischen Feldern, die er aufgegriffen hat, lange bevor sie zu musikalischen Strömungen im Jazz wurden. Doc Wallach versucht diese verschiedenen Charaktere in der Musik aufzuspüren und zeitgemäß zu interpretieren. Ein Teil der Stücke ist neu arrangiert, bei anderen Stücken entsteht das Arrangement aus dem Moment heraus. Kompositionen werden auseinander genommen und neu zusammengesetzt oder übereinander gelagert. Die Mitglieder der Gruppe sind in vielerlei musikalischen Welten zu Hause und erfahren in den unterschiedlichsten Kontexten. Gute Voraussetzungen also um neue Facetten in der Musik von Charles Mingus zu finden

http://www.michael-thieke.de