jazzkeller 69 e.V. Archiv


25.04.2008 - Einlass: 21:00:00 Beginn: 21:30:00
Aufsturz - Oranienburger Strasse 67-68, 10117

ein konzert + ein konzert

DRUMBONE - Ernst Bier - Schlagzeug
DRUMBONE - Günter Heinz - Posaune (trombone)
Grit Mesh - Andreas Willers - Gitarre, Electronics
Grit Mesh - Frank Paul Schubert - Altsaxophon, Sopransaxophon
Grit Mesh - Rudi Fischerlehner - Schlagzeug, Perkussion

Günter Heinz studierter Mathematiker, seit seiner Kindheit Posaunist und später studierter Musiker, legt Wert auf gründliches Arbeiten und zielgerichtetes, gedanklich offenes Experimentieren. Improvisation bedeutet für mich immer Experiment. Im Zusammenhang mit dem Publikum geht es mir darum den Leuten nicht nur etwas vorzusetzen, was sie schlucken müssen, sondern sie das Experiment tatsächlich erleben zu lassen

Ernst Bier studierte Schlagzeug bei Billy Brooks, Charlie Persip, Vernell Fournier und Elvin Jones. Von 1982 bis 1987 lebte und arbeitete er in NY. Nach seiner Rückkehr aus den Staaten lebte Ernst Bier zunächst in Köln und anschließend in Berlin, wo er regelmäßig Workshops leitet. Die Liste der Musiker, mit denen er gearbeitet hat, liest sich, wie ein Who's Who des Jazz. Mit seinem einfühlsamen Spiel, seiner Hingabe und seiner konstruktiven Art hat er sich zu einem hochgeschätzten und gefragten Schlagzeuger entwickelt.

Grit Mesh: Andreas Willers, Frank Paul Schubert und Rudi Fischerlehner fanden sich über verschiedene Zusammenarbeiten in der Berliner Szene als Trio zusammen, und feilen seitdem in einem nach vorne hin offenem Entwicklungs-, Experimentier- und Sortierungsverfahren an einem Bandsound, den als 'Jazz' zu bezeichnen nicht mehr ganz zutreffend scheint.

Durch den kreativen und anarchischen Umgang mit ihrem Vokabular erwecken die Musiker nahezu den Eindruck, sich in einem nichtidiomatischen Bereich zu bewegen: Szenen erinnern an Rock oder drum&bass, schweben aber gleichzeitig in einem wiederholungslosen rubato-Zustand, melodische Saxophonlinien werden von Noise-Gitarren bedroht, um in neuartigen Soundcollagen zu verschmelzen.

Ein starker Fokus auf gemeinsamen Kontrapunkt und vernetzte Texturen löst die Unterteilung in Solisten und Begleiter fast vollends ab. Nicht überraschend diese Vielfalt, könnte man sagen, folgt man den biographischen Wurzeln der drei Musiker durch ein Rhizom von Neuer Musik, drum&bass, Straight Ahead, independent Rock und Noise.

Es entsteht Musik voll Spannung, Tiefe und Witz.

http://www.gridmesh.farai-records.com