jazzkeller 69 e.V. Archiv


11.08.2012 - Einlass: 18:30:00 Beginn: 19:00:00
Open Air Bühne Lohmühle - Lohmühlenstrasse 64, 12435

Jazz an der Lohmühle

Potsa Lotsa - Silke Eberhard - Altsaxophon
Potsa Lotsa - Gerhard Gschlößl - Posaune (trombone)
Potsa Lotsa - Nikolaus Neuser - Trompete
Potsa Lotsa - Patrick Braun - Tenorsaxophon
Themroc 3 - Benjamin Weidekamp - Holzblasinstrumente
Themroc 3 - Michael Griener - Schlagzeug
Themroc 3 - Richard 'Ritsche' Koch - Trompete
DrAs - Christian Marien - Schlagzeug
DrAs - Daniel Schröteler - Schlagzeug
DrAs - Frank Gratkowski - Altsaxophon
DrAs - Benjamin Weidekamp - Altsaxophon
DrAs - Christian Weidner - Altsaxophon
DrAs - Florian Bergmann - Altsaxophon

Themroc ist zurück! Nach fünf Jahren Isolationshaft wegen der Teilnahme am Finale des Neuen Deutschen Jazzpreis kehren Themroc 3 mit einem neuen Programm zurück. Die Welt ist immer noch schlecht; es herrscht Handlungsbedarf. Ungestüm und keineswegs geläutert nehmen sie ihr Schicksal in die eigene Hand und machen mit dem Jazz was sie wollen, denn er ist zu alt und schwach, um sich zu wehren. Einzig die kurzfristige Befriedigung ihres Spieltriebs ist es, was sie antreibt und sie schrecken nicht davor zurück, dem schamlos in aller Öffentlichkeit nachzugehen. Mit archaischen Lauten, deren Sinn und zwingende Notwendigkeit sich auch dem Unbedarftesten zwangsläufig erschließt, suhlen sie sich im Morast der Jazzgeschichte, stets in der Hoffnung, ihn wieder in fruchtbaren Boden zu verwandeln. THEMROC 3 macht klar, dass man manchmal aus der Haut fahren muss, um wachsen zu können.

1964 starb Eric Dolphy auf einer Tournee in West-Berlin an einer zu spät diagnostizierten Diabetes-Erkrankung. Potsa Lotsa setzen dem frühen Wegbereiter des Free Jazz (er spielte als Teenager mit Charlie Parker, traf 1954 Ornette Coleman und John Coltrane) ein lebendiges Denkmal: Silke Eberhard (die auch mit Aki Takase die ‚Ornette Coleman Anthology’ einspielte) hat Dolphys Kompositionen für ein Bläserquartett neu arrangiert, dessen Mitglieder der Tradition des amerikanischen Free Jazz ebenso nahe stehen, wie der des europäischen zeitgenössischen Jazz, den sie als Protagonisten der frei improvisierenden Szene in der Hauptstadt mit prägen. Die Zeitschrift DownBeat schrieb über Potsa Lotsa: „Ein Grund, warum der Auftritt der Band so magisch war, ist, dass keiner der Vier vorhatte ‚Dolphy zu spielen’, sehr wohl aber seine Musik.“

Urbane Groovemusik mit zwei Schlagzeugern und einer Prise Viertelton. Seit mittlerweile zwei Jahren arbeitet das Kollektiv Fo[u]r Alto in Sachen (mikrotonaler) Klangforschung zusammen. Jetzt übersetzen sie im Projekt DrAs die dabei gewonnenen Erfahrungen in einen stark Groove-betonten Kontext. Das Ergebnis: klanglich und rhythmisch hochdifferenzierte Musik, zusammengesetzt aus nur wenigen Phrasen und Motiven, die immer wieder neu und abwechslungsreich kombiniert und überlagert werden. Berlins Antwort auf Steve Colemans M-Base.

http://www.silkeeberhard.com
http://www.schwelbrand.net/de/bergmann.htm
http://www.gratkowski.com
http://www.christianweidner.de
http://www.themeetingpoint-berlin.blogspot.de
http://www.christianmarien.de
http://www1.sticks.de/magazine/0001/szenespot.htm