jazzkeller 69 e.V. Archiv


01.03.2013 - Einlass: 21:00:00 Beginn: 21:30:00
Aufsturz - Oranienburger Strasse 67-68, 10117

Music of Herbie Nichols

Victor/Kaufmann/Delius - Achim Kaufmann - Piano
Victor/Kaufmann/Delius - Tobias Delius - Tenorsaxophon, Klarinette
Victor/Kaufmann/Delius - Fay Victor - Vocal

Herbie Nichols gehört zu jenen Jazzmusikern, die erst nach ihrem Tode größere Anerkennung fanden; er war nach seinem Tod 1963 zunächst weitgehend in Vergessenheit geraten. Seine Bedeutung „als Bindeglied zwischen Thelonious Monk und Cecil Taylor“ wurde erst von der jüngeren Generation ab den 1980er Jahren durch die Aktivitäten etwa von Misha Mengelberg und Roswell Rudd wahrgenommen.
Seine Eigenkompositionen, die zu seinen Lebzeiten nur selten aufgeführt wurden, stehen in krassem Gegensatz zum traditionellen Repertoire von Swing, Rhythm 'n' Blues und Dixieland, mit dem Nichols seinen Lebensunterhalt verdiente. Er war als Komponist stark von den Prokofjew und anderen Komponisten der klassischen Moderne beeinflusst und schätzte auch den Ansatz von Thelonious Monks Frühwerk. Er fokussierte bei seinen Kompositionen jedoch nicht auf Strukturen, sondern auf eigenwillige melodische Motive und rhythmische Ideen. Seine Kompositionen gehen weiterhin von geläufigen Formschemata wie der 32-taktigen AABA-Form aus, die aber dadurch verfremdet werden, dass sich die verschiedenen A-Teile unterscheiden. Zudem bestehen die einzelnen Teile bei Nichols nicht mehr aus regelmäßigen achttaktigen Perioden. Auf einen Teil der Hörer wirkt eine Improvisation über solch ein asymmetrisches Formschema, als würden Teile weggelassen oder hinzugefügt.

http://de.wikipedia.org/wiki/Herbie_Nichols
http://www.jazzzeitung.de/jazz/2003/05/abc-nichols.shtml