jazzkeller 69 e.V. Archiv


12.11.2023 - Einlass: 15:00:00 Beginn: 15:30:00
Industriesalon Schöneweide - Reinbeckstr, 9, 12459

Jazzkeller69 zu Gast im Industriesalon: Victor Gelling & Trash & Post-Chaotic Music

Victor Gelling & Trash & Post-Chaotic Music - Niko Zeidler - Tenorsaxophon
Victor Gelling & Trash & Post-Chaotic Music - Elli Sooß - Baritonsaxophon
Victor Gelling & Trash & Post-Chaotic Music - Lisa Buchholz - Trompete
Victor Gelling & Trash & Post-Chaotic Music - Jan Landowski - Bassposaune
Victor Gelling & Trash & Post-Chaotic Music - Karoline Weidt - Vocal
Victor Gelling & Trash & Post-Chaotic Music - Claudia Schlutius - Vocal
Victor Gelling & Trash & Post-Chaotic Music - Tobias Haug - Altsaxophon
Victor Gelling & Trash & Post-Chaotic Music - Tobias Herzog - Posaune
Victor Gelling & Trash & Post-Chaotic Music - Eric Haupt - Gitarre
Victor Gelling & Trash & Post-Chaotic Music - Victor Gelling - Bass
Victor Gelling & Trash & Post-Chaotic Music - Phillip Schilz - Schlagzeug
Victor Gelling & Trash & Post-Chaotic Music - Marie Tjong-Ayong - Trompete
Victor Gelling & Trash & Post-Chaotic Music - Emilia Golos - Synthesizer

Die Erkundungstouren von T.P.C.M. führen das 14 köpfige Ensemble diesmal durch die weite Welt der Science-Fiction der 50er und 60er Jahre.
In Anlehnung an DEFA-Filme, Träumen von der Zukunft und der Angst vor dem Vergessen-werden wird die Geschichte des kühnen Sternenfahrers Sigmund Jähn als anarchisches Musiktheater nacherzählt-. „Wenn ein Land untergeht, sind es die Helden, die als erstes untergehen – die Guten wie die Schlechten“, schreibt die Journalistin Jana Hensel über den in der DDR zum Helden hochstilistierten Jähn.
Ob Sigmund Jähn nun zu den Guten oder Schlechten gehört, vermag T.P.C.M. mit diesem märchenhaften Stück nicht zu entscheiden, sicher ist jedoch, dass dem Hauptcharakter des Stückes unglaubliche Abenteuer widerfahren, von welchen der historische Jähn nur träumen hätte können.
Mit Anarchie, Stilbewusstsein und dem Baritonsaxophon von Ernst Ludwig Petrowsky bewaffnet, erspielt sich das Ensemble Note um Note einen eigenen Kosmos zwischen verschiedensten Genres, Epochen und Spielkulturen und bemüht sich spielerisch um eine Aushandlung über Sigmund Jähn, Erinnerungskultur und Zeitgeschehen inmitten von Space Race, Stanislaw Lem und Kulupenjagden auf Enteropia -Stoßrichtung Zukunft auf Wilder Fahrt durch die Tiefen des Alls der Pop-Noise-Jazz-Kraut Musik.
Theremin und Kirchen-Chöre, Tuba und Broadway-Songs, Zwöltonreihen und Bigband-Shouts, Kinderklavieretüden und elektrische Speerspitzen. Trash & Post-Chaotic Music ist nicht nur Bandname, sondern auch Musikstil .
Quer und bunt ausgebreitet errichtet sich T.P.C.M. einen eigenen Kosmos zwischen verschiedensten Genres, Epochen und Spielkulturen.
Mit einer nicht zu leugnenden Liebe zu Pop-Kultur wird die Bühne zum Spielplatz für die vierzehn charakterstarken Musiker:innen. Anarchie trotz Stilbewusstsein als zentrales Element erlaubt ihnen, als organische, frei formbare Masse zu fungieren, welche augenblicklich verschiedenste Formen annehmen kann, doch immer in eine gemeinsame Richtung arbeitet. Stoßrichtung Zukunft, Erkundung und Experiment auf der metaphysischen Tanzfläche der Pop-Noise-Jazz-Kraut Musik.
„Ein gelungenes, hochspannendes Debüt eines jungen Musikers, voller Kontraste. glitzernder Ideen und mutigem Experimentiergeist. Ein virtuoses Spiel mit musikalischen Parametern. ein in sich abgeschlossenes Kunstwerk der schöpferischen Phantasie wie der sich distanzierenden Ironie, die die Tradition bestätigt, indem sie sich von ihr entfernt. […] Grandios!“
~ JazzPodium 9/2020
„Das Debüt von Gelling und seiner Band, „Everything I Glue Together Falls Apart“, ist so etwas wie eine akustische Wunderkammer, aus deren emotionaler Sogkraft und poetischer Wucht man sich nur schwer lösen kann.“
~ JazzThing 9/2020
Pressetext Film: „Die DDR hat es nie gegeben“
Knsuperflocken,Wegzug, Pittiplatsch, Jugendweihe oder auch Blühende Landschaften – Was bleibt
von einem Land, welches es nicht mehr gibt?
Weit nach der Wende geboren, begibt sich Victor Gelling auf der Suche nach Antworten auf diese Frage. Mit Sensibilität, Offenheit und Witz zeigt das entstandene als Dokumentation getarntes Recherche-Projekt auf, wie die Erfahrungen aus der DDR-Zeit die Identität und das Leben im Nachwende-Osten bis heute beeinflussen und welche Verbindungen zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart bestehen.
„Die DDR hat es nie gegeben“ – stand auf den zum Abriss freigegebenen Trümmern des Palastes der Republik im ehemaligen Ostberlin. Ist der Osten Deutschlands immernoch so anders? Was prägt die Menschen, die dort aufwachsen? Und ist ein Diskurs über Ost-West im Jahre 2023 immer noch notwendig?

Auf der Suche nach Antworten wühlt sich Victor Gelling durch seine eigene Familienbiographie, trifft sowohl auf Protagonist:innen der friedlichen Revolution als auch junge Menschen, die nach der Wende groß geworden sind und hinterfragt auf dem Weg sich, sein Verständnis davon, was es heißt, im Nachwende-Osten groß geworden zu sein.
Eine Dokumentation über Erinnerungskultur, Zukunftsvisionen und die Bedeutung einer Ostdeutschen Sozialisation im 21. Jahrhundert.