jazzkeller 69 e.V. Archiv


11.04.2022 - Einlass: 19:30:00 Beginn: 20:00:00
Kühlspot Social Club - Lehderstr. 74-79, 13086

Jazzkeller 69 zu Gast in Kühlspot Social Club: Dahlgren

Dahlgren - Chris Dahlgren - Vocal, Viola (Bratsche), Akustische Gitarre
Dahlgren - Alfred Vogel - Schlagzeug, Perkussion
Dahlgren - Evi Filippou - Perkussion, Vocal, Vibraphon
Dahlgren - Sidney Werner - Bass, Vocal
Dahlgren - Arne Braun - Gitarre, Vocal

In Denver aufgewachsen und in New York sozialisiert, gehörte der Bassist Chris Dahlgren zum engeren Umfeld von Anthony Braxton. Die Reihe der namhaften Jazzmusiker, mit denen er ins Studio ging und auftrat, ist so lang, dass wir sie hier gar nicht erst mit der Aufzählung anfangen wollen.
Der Big Apple lag ihm zu Füßen, doch angekommen zu sein, war Dahlgren zu wenig. Er wollte noch einmal über Start gehen und zog vom Hudson an die Spree.
Auch in Berlin wurde er schnell zur kreativen Szene-Triebkraft, unter anderem in den Bands Johnny La Marama und Lexicon, wie auch an der Seite von Gebhard Ullmann.
Und dann kam wieder alles anders und der passionierte Improvisator und Bassist verlegte sich aufs Songschreiben, Singen und Gitarrespielen.

Unter dem Titel „Songs From A Dystopian Utopia“ legt er nun das zweite Album seiner Band Dhalgren vor.
Es ist eine Suite über Dystopien und Utopien, über Abgründe und die unerforschten Winkel unserer selbst, und es ist zugleich ein Album über Berlin …
Die neuen Songs sind voller Spinnweben, Rattenfallen und uralten Kisten, die man besser nicht öffnet. Und trotzdem sind sie auch von betörender Schönheit. Berlin ist oft besungen worden, doch hier entsteht ein Bild von den subterranen Welten unter Kreuzberg, Friedrichshain und Mitte, das man so nicht alle Tage hört.
Hinzu kommen Selbst- und Außenreflexion, weshalb er sich auf dem Album mit einigen sehr unterschiedlichen Musikern umgibt, mit denen er flüsternd schreien kann.
Da ist zunächst Sidney Werner, ein blutjunger Bassist aus Berlin. Es fällt dem Vollender Dahlgren nicht leicht, gerade den Basspart aus der Hand zu geben, aber Werner ist so fern von und zugleich so nah an seiner eigenen Lebensauffassung, dass er dem Youngster voll und ganz vertrauen kann.
An der Gitarre ist der 23-jährige Finne Arne Braun. Dahlgren hat mit einer Vielzahl, weltberühmter Gitarristen gespielt, doch in Braun sieht er einen der flexibelsten und abenteuerlustigsten Saiten-Poeten der nächsten Generation.
Dasselbe trifft auf die 27- jährige Vibrafonistin Evi Fillipou zu, die auch über Erfahrungen in der Kammermusik verfügt. Im Gegensatz dazu ist der schweizerische Drummer und Co-Produzent Alfred Vogel ein alter Haudegen, für den die permanente Grenzüberschreitung seit Jahrzehnten zum Lebenselixier geworden ist.
In Dhalgren kommen Lebensläufe und Lebensentwürfe ganz unterschiedlicher Couleur zusammen, die sich geradezu magisch ergänzen…
~ Boomslang Records