jazzkeller 69 e.V. Archiv


11.09.2021 - Einlass: 15:30:00 Beginn: 16:00:00
Open Air Bühne im Garten - Hasselwerder Str. 22A, 12439

Jazz am Kaisersteg: UnbedingT / Hannes Zerbe Jazz Orchester

unbedingT - Christian Marien - Schlagzeug
unbedingT - Jürgen Kupke - Klarinette
unbedingT - Florian Bergmann - Bassklarinette
unbedingT - Jörg Schippa - Akustische Gitarre
Hannes Zerbe Jazz Orchester - Dirk Engelhardt - Tenorsaxophon
Hannes Zerbe Jazz Orchester - Hannes Zerbe - Piano, Leader
Hannes Zerbe Jazz Orchester - Horst Nonnenmacher - Bass
Hannes Zerbe Jazz Orchester - Taiko Saito - Vibraphon
Hannes Zerbe Jazz Orchester - Silke Eberhard - Altsaxophon, Klarinette
Hannes Zerbe Jazz Orchester - Christian Marien - Schlagzeug
Hannes Zerbe Jazz Orchester - Gebhard Ullmann - Bassklarinette, Flöte
Hannes Zerbe Jazz Orchester - Jörg Huke - Posaune
Hannes Zerbe Jazz Orchester - Nikolaus Neuser - Trompete, Flügelhorn
Hannes Zerbe Jazz Orchester - Jürgen Kupke - Klarinette
Hannes Zerbe Jazz Orchester - Alexander Beierbach - Baritonsaxophon
Hannes Zerbe Jazz Orchester - Christian Magnusson - Trompete
Hannes Zerbe Jazz Orchester - Florian Juncker - Posaune
Hannes Zerbe Jazz Orchester - Jörg Schippa - Gitarre
Hannes Zerbe Jazz Orchester - Nico Lohmann - Altsaxophon, Flöte
Hannes Zerbe Jazz Orchester - Damir Bacikin - Trompete
Hannes Zerbe Jazz Orchester - Stefan Most - Horn (Waldhorn)
Hannes Zerbe Jazz Orchester - Heide Bartholomäus - Vocal
Hannes Zerbe Jazz Orchester - Morris Kliphuis - Tuba

UnbedingT
Auch dieser Samstag am Kaisersteg präsentiert ein absichtsvolles Kontrastprogramm und zeigt damit, wie vielschichtig der Jazz im 21. Jahrhundert ist.
Zum Auftakt beweist das Quartett UnbedingT nicht nur durch seine ausgefallene Besetzung entschlossenen Gestaltungswillen.

In der Musik des Albums Zirkus Bizarr erkannte das Fidelity Magazin „eine Art Volkstanz-Avantgarde aus dem Abenteuergeist des Bebop“ und analysierte begeistert: „wilde Melodien, groteske Rhythmen, rasante Karikatur und virtuose Übertreibung, etwas schrille Melancholie auch, Polka, Bänkellied und Zauberei. […] Vollends einzigartig gerät dieser Musikzirkus aber durch die seriöse Komplexität der Kompositionen, in denen sich halsbrecherische Linien irrwitzig überlagern.“

Die Instrumentierung erklärte Bandleader Jörg Schippa seinerzeit im Jazz Thing: „Klarinette reizt mich wegen ihrer Farben und starken Ausdrucksmöglichkeiten, die Bassklarinette liegt mir seit Bitches Brew im Ohr und die akustische Gitarre überdeckt deren Ton nicht wie eine elektrische.“
Hannes Zerbe Jazz Orchester
Der Pianist und Bandleader Hannes Zerbe (*1941) wird im Juni 2021 mit dem Jazzpreis Berlin ausgezeichnet und gilt als einer der Gründerväter der ostdeutschen Jazzszene. Schon Ende der Siebziger setzte er sich in seiner damaligen „Blech Band“ (zu der auch Mitglieder der Staatskapelle Berlin und der Berliner Sinfoniker gehörten) mit Kompositionen Hanns Eislers auseinander.
Eine kaum weniger lang andauernde Verbindung pflegt er seit 1989 mit dem knapp 19 Jahre jüngeren Klarinettisten Jürgen Kupke.
Das Repertoire seiner Ensembles schreibt Zerbe fast immer selbst, wobei er laut eigener Website „die europäische Musiktradition von Komponisten wie Alexander Mossolow, Kurt Weill, Hanns Eisler und Paul Dessau bewusst einbezieht; auch Einflüsse aus dem sinfonischen Bereich von Bruckner über Strawinsky bis Schostakowitsch sind […] relevant.“
Im 2011 gegründeten Jazz Orchester Berlin versammelt Zerbe Protagonisten der hauptstädtischen Jazz-Elite.
Das Projekt Industriekultur im Jahre 2019 warf einen künstlerischen Blick auf die Zwanziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts.
Ausgangspunkt dabei ist die Bewegung des Futurismus mit ihrer Faszination für Technik und daraus resultierendem Fortschritt. Viele Künstler unterschiedlicher Disziplinen ließen sich seinerzeit von industriellen Prozessen und den dazugehörigen Anlagen anregen.
Mit 17 Personen ist Hannes Zerbes Jazz Orchester die größte Formation der diesjährigen Saison am Kaisersteg und als würde dieser Superlativ nicht genügen, wird es seit dem Projekt INDUSTRIEKULTUR noch verstärkt durch die ausdrucksstarke Malletspielerin Taiko Saito und die Schauspielerin Heide Bartholomäus.