jazzkeller 69 e.V. Archiv


28.08.2021 - Einlass: 16:00:00 Beginn: 16:00:00
Open Air Bühne im Garten - Hasselwerder Str. 22A, 12439

Jazz am Kaisersteg: Clarinet Trio / New Generation of Sister & Brotherhood

Clarinet Trio - Michael Thieke - Altklarinette, Klarinette
Clarinet Trio - Gebhard Ullmann - Bassklarinette
Clarinet Trio - Jürgen Kupke - Klarinette
New Generation of Sister & Brotherhood - Achim Kaufmann - Piano
New Generation of Sister & Brotherhood - Antonio Borghini - Bass
New Generation of Sister & Brotherhood - Silke Eberhard - Altsaxophon, Tenorsaxophon, Bassklarinette
New Generation of Sister & Brotherhood - Frank Gratkowski - Altsaxophon, Klarinette, Flöte
New Generation of Sister & Brotherhood - Gebhard Ullmann - Tenorsaxophon, Bassklarinette, Flöte
New Generation of Sister & Brotherhood - Anna Kaluza - Altsaxophon
New Generation of Sister & Brotherhood - Matthias Schubert - Tenorsaxophon
New Generation of Sister & Brotherhood - Nikolaus Neuser - Trompete
New Generation of Sister & Brotherhood - Christof Thewes - Posaune
New Generation of Sister & Brotherhood - Lina Allemano - Trompete
New Generation of Sister & Brotherhood - Martin Klingeberg - Trompete, Vocal
New Generation of Sister & Brotherhood - Günter 'Baby' Sommer - Schlagzeug, Arrangement
New Generation of Sister & Brotherhood - Anke Lucks - Posaune
New Generation of Sister & Brotherhood - Raymond MacDonald - Altsaxophon, Sopransaxophon

Clarinet Trio
‚Transformations and Further Passages‘ (Deutsche Jazz Kompositionen der 1950er und 60er)

Eine vitale und abenteuerlustige Spielhaltung eint diese drei gestandenen Holzbläser. Allen voran Gebhard Ullmann (*1957), der seit Dekaden ein Faible für außergewöhnliche Formationen pflegt und schon in den Achtzigern zu den maßgeblichen Impulsgebern des (West-)Berliner Jazz zählte.
Viele Jahre wohnte Ullmann zum Teil in New York, entsprechend lang ist die Liste seiner Kooperationen mit amerikanischen Jazzern.
Durch unzählige Konzerte und Produktionen auch auf US-Labels genießt der vielfach ausgezeichnete (u.a. Jazzpreis Berlin, SWF Jazzpreis, Preis der dt. Phonoakademie und der dt. Schallplattenkritik, Choc de l’annee) Musiker und Komponist internationales Renommee.

Jürgen Kupke (*1960), wurde in den Neunzigern mit der Band Frigg bekannt, zu der u.a. Boris Bell, Horst Nonnenmacher, teils auch Phil Minton und Elliot Sharp gehörten.
1998 gründete Kupke mit Ullmann und Theo Nabicht das Clarinet Trio, für letzteren kam 2002 Michael Thieke, der seit 1999 neben der Berliner auch die Szene in Rom bereichert.

Mit einem Repertoire, das die Pionierzeiten des deutschen Jazz in Erinnerung ruft und in die Gegenwart transzendiert, bildet das Clarinet Trio einen inhaltlich und formal interessanten Gegenpol zur direkt folgenden Großformation.
New Generation of Sister & Brotherhood

Das zweitgrößte Ensemble der diesjährigen Saison am Kaisersteg kann man angesichts seiner hochkarätigen Mitglieder als eine Art Gipfeltreffen bezeichnen.
Den Beteiligten geht es aber vor allem darum, einer Legende Referenz zu erweisen: der Brotherhood of Breath.
Diese Band gilt heute als Keimzelle des Ethno-Jazz, gleichwohl ist sie mittlerweile weithin vergessen und gilt allenfalls unter Fachleuten als unbedingter Geheimtipp.
1969 wurde die „Bruderschaft“ von dem aus Südafrika stammenden Pianisten Chris McGregor in London gegründet, dazu gehörten u.a. Dudu Pukwana, Louis Moholo, Mongezi Feza, Evan Parker, Alan Skidmore, John Surman.
Das Debütalbum etablierte 1971 ihren Ruf als aufstrebende Innovatoren, die afrikanische Melodik, treibenden Puls und ekstatische freie Improvisationen vereinte. Eine weitere Studioproduktion sowie eine Liveplatte folgten, Mitte der 70er löste sich die Urformation auf.

Die New Generation of Sister & Brotherhood versammelt nun herausragende Musikerinnen und Musiker mehrerer Generationen und erweckt den grenzlosen Geist der damaligen Pioniere zu neuem Leben.
Um die akribische Erforschung des überlieferten Materials der Brotherhood of Breath kümmern sich seit Jahren der schottische Musikwissenschaftler/Saxophonist Raymond MacDonald und der legendäre deutsche Drummer Günter Baby Sommer.
Das ambitionierte und spektakuläre Projekt soll auch andernorts auftreten, darüber hinaus sind Kooperationen mit weiteren Musizierenden und Ergänzungen des Repertoires um neue Stücke ins Auge gefasst, die Baby Sommer im politisch engagierten Geist der Brotherhood schreibt.