jazzkeller 69 e.V. Archiv


03.01.2020 - Einlass: 21:00:00 Beginn: 21:30:00
Aufsturz - Oranienburger Strasse 67-68, 10117

Jazzkeller69 stellt vor: just 65: Thomas Borgmann - stay tuned for the rest of the story…

Thomas Borgmann - Thomas Borgmann - Holzblasinstrumente
Thomas Borgmann - Jan Roder - Bass
Thomas Borgmann - Tony Buck - Schlagzeug
Thomas Borgmann - Willi Kellers - Schlagzeug
Thomas Borgmann - Christof Thewes - Posaune
Thomas Borgmann - Joel Grip - Bass
Thomas Borgmann - Bernard Santacruz - Bass

organic the first set: a trio & a drum duo & another trio
free the second set: a quartet & a bass trio & the end
Von der Stimme in der Stimme, die das Ohr im Ohr trifft, sprach der von Jackie McLean besungene Prophet Khalil Gibran. Es gibt einen Moment im letzten Konzert von Denis Charles, 1998 in Weiden, als dieser hörbar seine Sticks weglegt, seine Mallets nimmt, einen einzigen Schlag auf das Becken setzt, der Bassist Wilber Morris eine kleine Abwärtslinie andeutet, die noch nicht so richtig weiß, wo sie hin will, als so eine Stimme ertönt. Sopransaxofon, Luft, feuchtes Rohrblatt. Ein Ton. Drei Töne, die das Bassmotiv aufgreifen.
Da steht plötzlich ein Sound im Raum, der etwas anderes weiterschwingen lässt und gleichzeitig entschieden alleine da ist. Wem sich da nichts aufrichtet, hat kein Haar mehr auf der Haut. Und kein Ohr im Ohr. Ein kurzes Thema nur, gefunden oder verabredet, ein paar letzte Schläge aufs Becken. Dieser Moment, vom BMC Trio, live, enthält den ganzen Thomas Borgmann. Wie er sich einfügt, und wie er einfach da ist. Sein Ton, sein in vielen Jahren erarbeiteter Zauber, steht im Raum.
Seine Themen, Motive, Linien, Geschichten sind sich immer ein bisschen selbst genug und entstehen doch gleichzeitig aus den Erfindungen und Bauten der anderen. Eine Stimme, die noch singen mag, in und über dem lässigen (Charles and Morris), dem treibenden (Reggie Nicholson and Wilber Morris), dem irren (Tony Buck and Joe Williamson) und dem eleganten (Willi Kellers and Akira Ando) Geflecht der anderen, die den kauzigen Einlagen von Petrowksy geantwortet hat und dem existentiellen Geschrei Brötzmanns gegenüber ein anderes, sanfteres Lied anstimmte. Sing your song, black bird. ~ Jan Künemund