jazzkeller 69 e.V. Archiv


13.09.2019 - Einlass: 21:00:00 Beginn: 21:30:00
Aufsturz - Oranienburger Strasse 67-68, 10117

Jazzkeller69 stellt vor: Posaunen vs. Entrainment: Posaunen-Trio (BONE-CRUSHER Tour 2019) - Frank Gratkowski’s Entrainment

Posaunen-Trio - Matthias Müller - Posaune
Posaunen-Trio - Matthias Muche - Posaune
Posaunen-Trio - Jeb Bishop - Posaune
Frank Gratkowski's Entrainment - Steve Heather - Schlagzeug
Frank Gratkowski's Entrainment - Frank Gratkowski - Flöte, Bassklarinette, NEU
Frank Gratkowski's Entrainment - Dan Peter Sundland - NEU
Frank Gratkowski's Entrainment - Kazu Uchihashi - NEU

Das Posaunen-Trio spielt Musik zwischen klangbildhauerischen Noise-Drones, Jericho einstürzenden Blechbläserkaskaden und zarten Klanggeflechten aus Luft und Ton, resonierenden Obertönen mit vielschichtigen Artikulationen in denen die Posaune mit ihren physikalisch akustischen Eigenschaften und der Körperlichkeit der Spieler an ihre Grenzen und darüber hinaus beflügelt werden soll; immer weiter angetrieben wird der archaische Klangapparat durch die Knochenmühle gedreht…pulverisiert, sublimiert und wieder neu Atem eingehaucht. Ganz im Sinne von Vinko Globokar, dass ein Musikinstrument kein 'sakrosanktes Objekt' ist, sondern lediglich die Verlängerung des Körpers. Der US-Amerikaner Jeb Bishop, Matthias Müller – Absolvent der Folkwang Hochschule in Essen und jetzt in Berlin lebend -, und der Kölner Musiker, Kurator und Medienkünstler Matthias Muche sind umtriebige Vertreter der Improvisationsszene. Die drei Posaunisten von Konzert für Hannes haben in unterschiedlichen Konstellationen miteinander und mit Johannes Bauer konzertiert. Der Auftritt als Trio demonstriert, dass hier drei Brüder im Geiste der Improvisationsmusik agieren, bei dem der vierte Abwesende spürbar anwesend ist. Die drei Posaunisten entwickeln köstliche Trialoge, die in weiten Teilen aus einem Soundgeflecht aus Geplapper, Geschnatter, Geschwätz, aus Pumpen, Palavern, Prusten bestehen. Eingebettet in diese Klanggewebe werden polyphon vertrackte Bläsersätze. Die instrumententypischen Modulationsmöglichkeiten kommen variantenreich zum Einsatz: Glissandi, Spiel mit Dynamik, resonanzfreie Zungentechniken und Atemgeräusche, gepaart mit Shouts und Schrei-Lauten. All dies folgt kaum einer rhythmischen Struktur, das Trio orientiert sich nicht vornehmlich am Groove, Im Vordergrund stehen vielmehr Soundeffekte, steht eine durchaus humorvolle Interaktion voller klanglicher und spielerischer Überraschungen – ein offenes Spiel, ganz im Geist von Johannes Bauer.
Ein neues Projekt von Frank Gratkowski in dem es keine stilistischen Einschränkungen oder Vorgaben gibt. Jazz, Rock, Experimentelles – alles ist möglich. Die Musiker der Band touren weltweit in verschiedensten Formationen und gehören zur „Creme de la Creme“ der zeitgenössischen Musik. 'Alle drei Mitspieler gehören zu meinen absoluten Lieblingsmusikern und sie schaffen es immer wieder mich zu überraschen, was die Musik spannend und frisch hält. Man weiß nie wo die Reise hin führt – eine Einladung zum Zuhören und dabei sein.' ~ Frank Gratkowski