jazzkeller 69 e.V. Archiv


03.05.2019 - Einlass: 21:00:00 Beginn: 21:30:00
Aufsturz - Oranienburger Strasse 67-68, 10117

Jazzkeller69 stellt vor: Kwestia & Traveling light

Kwestia - Ronny Graupe - NEU
Kwestia - Alfred Vogel - Schlagzeug
Kwestia - Laura Schuler - NEU
Traveling light - Ronny Graupe - NEU
Traveling light - Daniel Glatzel - Saxophone, Klarinette
Traveling light - Oliver Potraz - Bass

Die Stücke stammen hauptsächlich aus der Feder von Ronny Graupe und erschließen sich dem guten Zuhörer im Feld von klar strukturierter Komposition und freier Improvisation. Kammermusikalische Aspekte verschmelzen mit dichter und immer griffiger Improvisation, bei der sich das Trio ständig in Balance hält. Kaum tritt ein Solist hervor – das Kollektiv ist hier wichtiger als wie der Einzelne. Und so schaffen die Drei eine phantasievolle, gleichermassen komplexe wie filigrane Musik. KWESTIA ( = polnisch für 'Frage') verstehen sich als 'band in progress'. Ronny Graupe, der durch seine Arbeit mit Rolf Kühn, Lucia Cadotschs Yellow Bird oder etwa Gropper/Graupe/Lillinger (ehemalige Hyperactive Kid) bekannt ist, überzeugt hier mit seinem virtuos-einfühlsamen Spiel als auch erstklassiger und unkonventioneller Kompositionsarbeit. Seine ehemalige Schülerin der Jazzschule Bern, Laura Schuler ist mit ihrem eigenen Quartett, u. a. mit Philipp Gropper, als auch Solistin mit einer beachtenswerten künstlerischen Haltung bekannt. Diesem basslosen Trio gibt Alfred Vogel den percussiven Zusammenhalt und Boden. Seine Rhythmus-Teppiche sind bunt und vielschichtig, abstrakt und groovend zugleich.
Dieses Trio begann die Zusammenarbeit zunächst mit dem Ziel, die Musik von Jimmy Guiffres Trios zu erforschen. Der Komponist und Multiinstrumentalist Jimmy Giuffre vereinigte in seiner Musik der 50er Jahre einen wunderschön melodiösen Westcoast Swing mit Blues und erstaunlich leichtfüßiger Abstraktion. Dabei sind seine Arrangements für verschiedene Triobesetzungen aus dieser Zeit formvollendete Meisterwerke, die es erlauben klarste Strukturen mit tiefgründigen Improvisationen zu verbinden. Inspiriert davon flossen Eigenkompositionen ins Repertoire mit ein. Formen, freies Spiel, Soli, Duos, Trios stehen je nach momentaner Auseinandersetzung im Fokus des musikalischen Prozesses. Dabei kann Daniel Glatzel seinen Hintergrund als Komponist und Arrangeur des Andromeda Megaexpress Orchesters in dieser Kleinstbesetzung als Kammermusiker neu ausformulieren. Ronny Graupe verbindet hier seinen zeitgemäßen Bebopansatz mit großer Spontaneität, Ernsthaftigkeit und Respekt der Musik gegenüber und Oliver Potratz bringt die Ergebnisse seiner aus der Praxis mit diversen Bands kommenden, tiefgehenden und vielseitigen musikalischen Grundlagenforschung hier kraftvoll und impulsiv ein.

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