jazzkeller 69 e.V. Archiv


30.06.2018 - Einlass: 19:00:00 Beginn: 19:30:00
NoVilla - Hasselwerderstr. 22, 12439

Jazz am Kaisersteg: Open Air Bühne im Garten

Das Kondensat - Oliver Potratz - Bass, analoge Effekte
Das Kondensat - Gebhard Ullmann - Tenorsaxophon, Sopransaxophon, Sampler, Greifer
Das Kondensat - Eric Schäfer - Schlagzeug, Elektronische Geräte
Melanoia - Ronny Graupe - 7string guitar
Melanoia - Christian Weidner - Altsaxophon
Melanoia - Dejan Terzic - Schlagzeug
Melanoia - Jozef Dumoulin - Fender Rhodes, FX
SEES - Silke Eberhard - Altsaxophon
SEES - Sandy Evans - Tenorsaxophon, Sopransaxophon, Toys, NEU

Schon für die erste Ausgabe seines 'Melanoia'-Quartetts bekam er vor 4 Jahren einen Echo Jazz. Der ausgezeichnete Schlagzeuger Dejan Terzic ist eben auch ein Erfinder überzeugender Musik-Konzepte. Aktuell hat er eine neue Traum-Besetzung am Start, die schon von den Beteiligten her viel verspricht: Christian Weidner, als Meister der lyrischen Feinstofflichkeit und Jozef Dumoulin, der das Fender Rhodes neu definiert hat – zusammen mit dem Gitarristen Ronny Graupe und seinen handgewobenen Loop-Flächen und nicht zuletzt Dejan Terzic selbst als fundamentaler Impulsgeber für seine komplexen Klang- und Rhythmus-Schichten. Der Bandname Melanoia übrigens erzählt von einem Mangel des Schlafhormons Melatonin, der zu chronischer Schlaflosigkeit führen kann – und damit von einem Leben zwischen Melancholie und Paranoia.
Das Duo SEES agiert weltumspannend und hat so den Blick ins ganze Universum. Ist die eine am Südpol, ist die andere am Nordpol; ist die eine in Deutschland, ist die andere in Australien. Dort trafen sich die beiden 2017 beim Sydney International Women's Jazz Festival. Die ersten Duo-Improvisationen gingen gleich live über den unabhängigen Kultursender FBi Radio. Nicht immer entsteht aus dem miteinander Improvisieren auch gemeinsam Musik, aber hier war klar: der Austausch lohnt sich. Einmal zusammen, nahmen sie gleich ein Album auf, der eingängige Titel erklärt sich von selbst und ist gleichzeitig das Programm: »what she sees« erschien im Mai 2018 auf dem australischen Label 'Rufus Records'. Das gibt SEES die Chance auf eine gemeinsame Tour. Und uns die einmalige Gelegenheit, das Duo live zu sehen. Und das ist seltener als jede Sonnenfinsternis. Und tausendmal interessanter. ~ sandyevanssilkeeberhard.bandcamp
Was sich hier niederschlägt, hat lange gekocht. Gebhard Ullmann gehört schon lange zu den großen Playern: ob in Chicago, New York oder eben auch wieder in unseren Breiten. Im vergangenen Jahr erhielt er den ersten Berliner Jazzpreis. Seine 'Basement Research' feiert gerade 25jähriges Bandjubiläum. Mit Eric Schaefer und Oliver Potratz traf er sich zwischendurch zu ganz anderen Forschungen: 'Wie können wir mit elektro-akustischen Mitteln improvisieren?' Zum Beispiel mit dubbigen Bässen, gedoppelten Saxophonen a la Roland Kirk und einer druckvollen Kante Schlagzeug. Oder mit schwer schleppenden Beats und röhrendem Synthi-Bass, darüber ringmodulierendem Saxophon. Das Kondensat ist eine Essenz aktueller Musik mit mitreißender Wirkung.