jazzkeller 69 e.V. Archiv


11.08.2018 - Einlass: 19:00:00 Beginn: 19:30:00
NoVilla - Hasselwerderstr. 22, 12439

Jazz am Kaisersteg: Open Air Bühne im Garten

Silke Eberhard Trio - Jan Roder - Bass
Silke Eberhard Trio - Silke Eberhard - Altsaxophon, Bassklarinette
Silke Eberhard Trio - Kay Lübke - Schlagzeug
Frank Gratkowski Trio - Christian Marien - Schlagzeug
Frank Gratkowski Trio - Oliver Potratz - Bass
Frank Gratkowski Trio - Frank Gratkowski - Altsaxophon, Klarinetten
Fake Noise - Peter van Huffel - Altsaxophon
Fake Noise - Oliver Steidle - Schlagzeug
Fake Noise - Dan Peter Sundland - Elektro Bass
Fake Noise - Jonathan Lindhorst - Tenorsaxophon

Jazz als Spielhaltung und nicht als Repertoiremusik – mit Hirnschmalz und sexy Sounds. Kopfmusik für den Bauch! Am stärksten dem Braxton-Trio verpflichtet, bezieht dieses experimentierfreudige Trio die Position eines »expressionistischen Konstruktivismus«: ein Spiel, das versucht durch thematische, melodische oder rhythmische Bausteine eine radikale emotionale Authentizität zu finden. Eine Formation, die im modernen Jazz europaweite, wenn nicht Weltgeltung genießt. Dass sie am Kaisersteg auftreten, ist da kein Widerspruch, sondern ganz richtig: hier spielt die Musik !
In dieser Musik bin ich als Musikerin wahrscheinlich am meisten Ich selber' sagt Silke Eberhard über ihr Trio mit Jan Roder und Kai Lübke. Einmal natürlich, weil es ihre Kompositionen sind, die hier auf dem Programm stehen – zum anderen, weil sie mit diesen beiden Kollegen einfach wahnsinnig gerne zusammenspiele. Ein Dutzend Jahre hat das Trio schon gemeinsam erlebt; ihre Platten-Titel beschreiben es als 'Being', ein eigenes musikalisches Wesen also. Das ist kein Widerspruch zur oben zitierten Einschätzung der Leaderin – sondern total plausibel, wenn man die atmende, elastische, spontane Musik des Trios live erlebt.
Glaube nicht alles, was du hörst: Wir leben schließlich in Zeiten von Fake Noise. Verführerisch schmeicheln Dir die beiden Lead-Bläser ihre Pop-Melodien ins Ohr. Aber aufgepasst: elektrischer Bass und Drums bringen die Zeiten ins Fließen. Alles könnte auch ganz anders gewesen sein. Die beiden Saxophonisten Jonathan Lindhorst und Peter van Huffel stammen aus Kanada, diesem anderem Amerika. Egal: längst gehören sie zu den wichtigen Figuren der Berliner Szene, im vergangenen Sommer servierte van Huffel am Kaisersteg 'The Scrambling Ex' und trug seine 'Gorilla Mask'. Lindhorst ist mit 'Ear Conditioning' , dem 'Berlin Soundpainting Orchestra' und seinem 'Limerence Quartet' auf beiden Seiten des Atlantik unterwegs. Der in Norwegen gebürtige Sundland und er aus Nürnberg stammende Oli Steidle machen die internatione Besetzung komplett: alles Berliner, übrigens.