jazzkeller 69 e.V. Archiv


03.05.2002 - Einlass: 21:00:00 Beginn: 21:30:00
Jazzkeller Treptow - Puschkinallee 5, 12435

DENIS A. CHARLES: AN INTERRUPTED CONVERSATION - Film + Musik

Denis Charles - Denis Charles - Saxophon

Documentary, Color, 75 min., U.S.A. 2001
'Denis A. Charles: An Interrupted Conversation' ist die Geschichte über den Kampf eines Mannes, seinem Traum zu folgen, und die Hindernisse, denen er begegnet, sowohl auf der professionellen als auch auf der privaten Seite. Dem Mainstream unbekannt, war Denis A. Charles eine Legende in der Szene des Avantgarde-Jazz. Sein Schlagzeugspiel erweckte die Aufmerksamkeit vieler innovativer Musiker im Downtown Avantgarde-Jazz wie Thelonious Monk, Steve Lacy, Archie Shepp, Jimmy Giuffre, Gil Evans, Don Cherry, Sonny Rollins, Billy Bang und vielen anderen. Dennoch hielt seine Drogensucht Denis A. Charles für eine lange Zeit in den 50ern und 60ern von der Musik fern. Zur Freude einer neuen Generation von Musikern machte Denis A. Charles sein Comeback ungefähr 1978 und blieb ein aktiver Musiker bis zu seinem plötzlichen Tod am 26. März 1998. Aufnahmen von Auftritten während der letzten zwei Jahre seines Lebens, Veranstaltungen quer durch New York mit eingestreuten Anekdoten, erzählt von Denis A. Charles selbst, einem Familienmitglied, Freunden und Musikerkollegen illustrieren Denis´ Verhaftetsein mit der Musik, während der Kampf ums einfache Überleben auf ihm lastete. Denis A. Charles verließ die Szene ohne Warnung. Er starb im Schlaf am 26. März 1998, kurz nachdem er von einer fünfwöchigen Tour durch Europa zurückgekehrt war. Er war 64 Jahre alt. Als eine feste Größe in der New Yorker Avantgarde-Jazzszene für über 40 Jahre bewies Denis A. Charles, dass die Hingabe zur Musik ein Ausweg aus der Mitte der Hölle sein kann. 'Denis A. Charles: An Interrupted Conversation' is an important jazz film, especially when viewed in the context of recent jazz documentaries that idolize and romanticize the lives of jazz musicians. (Jeff Henderson)
Denis Charles hatte seinen letzten Gig in Berlin im Willy Brandt Haus am 21. März 1998 im Trio mit Wilber Morris und Thomas Borgmann. Eine Woche vorher war er noch mit dem Trio im JazzKeller sophonaxophos Nick Steinhaus + Thomas Borgmann (reeds)
Ein legendäres Duo, das in den 80-igern seine Erweiterung als Berlin Art Ensemble hatte. Dies ist eine Wiederbegegnung nach langen Jahren - keine Wiederbelebung - auch ein Schauen was es immer noch zu entdecken gilt. Steinhaus gehörte seinerzeit mit zur Gründergeneration der Free Music Production, ist immer unbeeindruckt und konsequent seinen Weg gegangen, tritt nur noch selten - und das nur bei besonderen Projekten öffentlich in Erscheinung - arbeitet zur Zeit vor allem als Saxophonentwickler in Marktneukirchen (dem Stammsitz vieler legendärer Saxophonfirmen). Sein Saxophonton ist in Europa bis Heute einzigartig, ganz in der Nähe von Dolphy + Ornette Coleman.