jazzkeller 69 e.V. Archiv


24.09.2004 - Einlass: 21:00:00 Beginn: 21:30:00
Aufsturz - Oranienburger Strasse 67-68, 10117

Xtratrio - Plastikmucke

Plastikmucke - Ernst Bier - Schlagzeug
Plastikmucke - Julean Simon - Breathcontroler
Xtratrio - Paul Schwingenschlögl - Trompete, Flügelhorn
Xtratrio - Evgueni Makarov - Gitarre
Xtratrio - Vlad Makarov - Vocal

Nach einer spontanen Session im heißen August 2003 in Berlin, bei der sie ihre große musikalische Affinität bemerkten, beschlossen die Brüder Vlad und Evgueni Makarov mit Paul Schwingenschlögl die Gründung der Gruppe Xtratrio. Die Musik dieser Formation entführt den Zuhörer in eine geheimnisvolle Klangwelt, in der sämtliche Möglichkeiten der ungewöhnlichen Instrumentenkombination Cello, Gitarre, Trompete ausgeschöpft werden. Die Musik von Xtratrio bedient sich der Klangwelt der zeitgenössischen Moderne, ist aber nicht festgelegt, sondern stellt bewusst den Moment der Improvisation in den Vordergrund.

Vladislav Makarov (Cello) folgt als Musiker dem ästhetischem Credo der frei improvisierten Musik. In den vergangenen Jahren entwickelte er seine eigene strukturelle Technik der Improvisation. Seit 1979 arbeitete er u.a mit Sergey Kuryokhin, Vladislav Gayvoronsky, Fred Frith, Henry Kaiser, Jim Menesis, Shelly Hirsch, Elton Dean, Chris Cutler, Alex Kolkowsky, Erhard Hirt, Alfred Harth, Ives Robert, Markus Eichenberger zusammen. Seit 1998 Teilnehmer der Sergey Kuryokhin´s International Festival. Einladungen zu verschiedenen Festivals, Aktionen, Konzerten für Moderne, Jazz- und Avantgarde-Musik in Moskau, St. Petersburg, Archangelsk, Riga, Tallin, Vilnius, Kiew, Minsk, Lwow, Beerlin, Köln, Münster, Dresden, Dortmund, London ...

Evgueni Makarov (Schaupieler/ Gitarrist) spielte seit 1992 in verschiedenen Free Jazz Projekten. Eine wichtige Rolle in seiner musikalischen Laufbahn spielt das Duo MB mit Andrey Bavtschenkov. Das Duo MB ist Teil des neurussischen Projektes, das vom Avantgarde-Cellisten Valdislav Makarov gegründet wurde und eine Zusammenarbeit unterschiedlicher Künstler im Kontext russischer Kultur bezweckt.

Paul Schwingenschlögl (Trompete, Flügelhorn) in Wien geboren, kam er 1988 nach Berlin. Stilistisch sehr offener Musiker und Komponist im Grenzbereich von Jazz und Neuer Musik. Zusammenarbeit mit zeitgenössischen Komponisten wie Conrado del Rosario, Stephan Winckler, Zbiynien Kaikowski, Hannes Zerbe. Konzerte u.a. mit Gil Evans, Lew Soloff, George Adams, Bill Dixon, Manfred Schulze, Ernst-Ludwig Petrowsky, Phil Minton, Radu Malfatti, Johannes Bauer, Fred van Hove, Uli Gumpert. Zahlreiche Auftritte im In- und Ausland, sowie Teilnahme an diversen Jazzfestivals u.a.

Elektronische Musik wird im Wesentlichen am Computer erzeugt und somit kommt mehr oder minder vorfabriziertes, gespeichertes Material zur Aufführung (dies gilt für E-Musik, wie auch für Techno, etc.). Elektronische Musiker im Sinne von Instrumentalisten findet man am ehesten noch am Keyboard-Gesteuerten Synthesizer, jedoch seltener in Musik die einen Anspruch auf Virtuosität des Musikers, auf strukturelle Komplexität und klangliche Differenzierung hat, wie etwa die Neue Musik und der zeitgenössische Jazz. Die Industrie im Zusammenspiel mit dem Massenkonsumenten verfolgt tendenziell eher die Entwicklung von musikalischer Hard- und Software, die einen solchen Anspruch obsolet zu machen scheint. Und die Musikindustrie und die Medien sind ihr dabei behilflich. Das Projekt 'Plastikmucke' basiert u.a. auf folgenden Grundideen: Die Musiker sollten Live-Musiker sein, also nicht bloß einen Drumcomputer bedienen oder Bänder abspielen. Obwohl durchaus akustische Instrumente zum Einsatz kommen können, liegt das Hauptinteresse des Projekts in der elektronischen Klangerzeugung. Damit verbunden ist die Weiterentwicklung von elektronischen Instrumenten und Klangsyntheseformen. Es handelt sich um ein offenes Projekt, das sich voraussichtlich personell und medial erweitern wird.

Julean Simon (A), spielte in den frühen 80ern Saxophon in verschieden Ensembles für Neue Musik und Freien Jazz. Zwischen 1986 und 2000 arbeitete er in der Forschung, Konzeptentwicklung und Projektmanagement im Bereich Softwareentwicklung. 2000 hat er den Wind-Midi-Controler für sich entdeckt und versucht seither das Instrument spieltechnisch und hinsichtlich der Klangerzeugung (u.a. Physical Modelling Synthese) weiterzuentwickeln und zu zeigen, dass es als Life-Instrument für Elektronische Musik hervorragend geeignet ist.

Ernst Bier, studierte Schlagzeug bei Billy Brooks, Charlie Persip, Vernell Fournier und Elvin Jones. Von 1982-1987 lebte und arbeitete er in NY City. Nach seiner Rückkehr aus den Staaten lebte Ernst zunächst in Köln und anschließend in Berlin, wo er regelmäßig Workshops leitet. Die Liste der Musiker, mit denen er gearbeitet hat, liest sich wie ein Who's Who des Jazz. Mit seinem einfühlsamen Spiel, seiner Hingabe und seiner konstruktiven Art hat er sich zu einem hochgeschätzten und gefragten Schlagzeuger entwickelt.

http://www.uea-io.de/plastik/plastik-info.html