jazzkeller 69 e.V. Archiv


02.09.2005 - Einlass: 21:00:00 Beginn: 21:30:00
Aufsturz - Oranienburger Strasse 67-68, 10117

Uschi Brüning Swingin' Ballads

Uschi Brüning - Jan Roder - Bass
Uschi Brüning - Ulrich Gumpert - Orgel (organ)
Uschi Brüning - Kay Lübke - Schlagzeug
Uschi Brüning - Uschi Brüning - Vocal
Uschi Brüning - Ernst-Ludwig 'Luten' Petrowsky - Holzblasinstrumente

Ulrich Gumperts B3 special mit Jan Roder und Kai Lübke feat. Uschi Brüning und Ernst-Ludwig Petrowsky gibt es seit 2002 (auf Initiative des Jazzkeller 69 e.V., auch feat. Silke Eberhard und Helmut Forsthoff). Groovendes und Bluesendes aus der Souljazz-Geschichte, aber auch solcherlei aus eigener Feder ist da im guten alten Hammond-B3 / Sax / Rhythmsection-Sound zu hören. Und dazu die große Stimme der Brüning...! Ein Abend also, auf den ihr alle gewartet habt: von 'Stormy Monday' bis 'After Supper'.
Strange Things Happen Every Day? Einem mittlerweile 60-jährigen Gospelsong wie diesem passieren sie wohl nicht alle Tage, die 'seltsamen Dinge'. Als Sister Rosetta Tharpe den Song aufnahm (mit dem Boogie-Pianisten Sammy Price), konnte sie weder ahnen, dass sie damit in die 'Top Ten' der Billboard Charts in der Kategorie 'Race Records' kommen würde, noch, dass Johnny Cash den Song in sein Gospel-Repertoire aufnehmen würde. Nur so viel steht fest: Die Interpretation, die Uschi Brüning im 'Aufsturz' (und auf ihrer neuesten CD 'Swingin' Ballads') präsentierte, hätte der Grand Ole Lady of the Gospel gefallen. Ulrich Gumpert hangelte sich auf der Hammond B3 an den hook lines entlang, dass es eine Freude war, Ernst-Ludwig Petrowsky würzte auf dem Saxophon nach, und Jan Roder (b) und Kai Lübke (dr) sorgten dafür, dass es rhythmisch groovte und gospelte. Aber auch Evergreens wie 'Georgia', der 'Stormy Monday Blues', 'Black Coffee' und Lennon/McCartneys 'And I Love Her (Him)' und Eigenkompositionen wie 'Blues Usel' begeisterten das Publikum. Guter Jazz blüht heute nicht selten im Verborgenen, und die 'strange things' passieren oft tatsächlich irgendwo in the middle of nowhere. Oder zwischen A und Z, wie im 'Aufsturz'. ~ Rainer Bratfisch (Berliner Zeitung zum obigen Konzert)